Guten Morgen Melanie Blüml,
Wobei... so gut ist dieser Morgen aus Löwen-Sicht eigentlich nicht. Die Gemütslage ist eher verkatert, konsterniert, besorgt. Das 0:3 gestern Abend auf Giesings Höhen gegen Arminia Bielefeld war die siebte Niederlage im zwölften Heimspiel – da blutet das weiß-blaue Herz.
"So ein Dämpfer kann auch gut sein", hatte 1860-Trainer Patrick Glöckner in dieser Woche mit Blick auf die 2:5-Demontage von Dresden gesagt und ergänzt: "Ich krieg' lieber einmal auf die Fresse und wir verlieren nicht öfter 1:0 und denken, die Welt ist in Ordnung." Die Welt ist ganz sicher nicht in Ordnung. Vor allem nicht, weil die Löwen zum zweiten Mal auf die zitierte Fresse bekommen haben und Stand heute die schwächste Abwehr der Liga stellen.
Was macht Hoffnung? Nun, zum einen kann man den Löwen den Kampf und den Willen nicht absprechen. Auch die nicht nur kritischen, sondern äußerst scharfen Worte von Philipp Maier zeigen, dass Emotionen und Entschlossenheit vorhanden sind, die hilfreich sein können. Andererseits sind Dresden und Bielefeld in ihrer Rolle als Aufstiegsaspiranten nicht die Kragenweite der taumelnden Löwen. Die nächsten Gegner heißen Hannover II, Dortmund II, Wehen Wiesbaden und Unterhaching, also zumeist direkte Konkurrenten. Da müssen Punkte her, ohne Wenn und Aber.
Und auch abseits des Platzes ist es (mal wieder) alles andere als ruhig. Nachdem in der vorletzten Woche klar wurde, dass Robert Reisinger vom Verwaltungsrat nicht mehr zur Wiederwahl als Präsident des TSV 1860 aufgestellt wird, meldete sich Hauptgesellschafter Hasan Ismaik mit – gelinde gesagt – fragwürdigen Demokratie-Vergleichen zu Wort. Stichwort: Assad und Syrien. Es folgten wütende Reaktionen von Vereinsseite, die Ismaik wiederum konterte.
Als Löwe braucht man in diesen Zeiten starke Nerven und Zusammenhalt – auf allen Ebenen. Sonst heißen die Gegner in der nächsten Saison vielleicht Illertissen, Buchbach oder Aubstadt.
Hoffnungsvolle Grüße |